Heimat und Europa

Was meinen wir eigentlich, wenn wir von „Heimat“ sprechen? Für die einen ist es ein ganz bestimmter Ort, für andere ein besonderes Gefühl der Geborgenheit. Eine Gruppe junger Europäer hat sich in Mönchengladbach und Umgebung damit auseinandergesetzt. 

Ob im Marketing oder in der Politik – „Heimat“ liegt im Trend. Vielerorts bemüht man sich, Kundschaft zum „shoppen“ in der eigenen Stadt zu motivieren. Das Land NRW fördert Initiativen mit einem „Heimatscheck“. So auch eine internationale Begegnungsveranstaltung mit über 20 Teilnehmenden aus Deutschland und Europa. Vom 16. – 21. Februar tagte das Seminar „Heimat und Europa“ in Mönchengladbach.

Ein Vielfältiges Programm eröffnete verschiede Blickwinkel auf den Themenkomplex. Für Fußballbegeisterte war die Führung bei Borussia Mönchengladbach ein Highlight, der Karneval für den ein oder anderen ein kleiner „Kulturschock“. Bei einer Exkursion mit dem Umweltamt der Stadt Mönchengladbach bekamen die Teilnehmenden am Rande des Tagebaus Gartzweiler und in Kuckum ein Gefühl für den Verlust von Heimat. „Es ist ein komisches Gefühl, wenn man weiß, dass diese Häuser alle abgebaggert werden“, stellte eine ungarische Teilnehmerin fest.

Nicht alle Sprachen kennen ein Äquivalent für den Begriff „Heimat“ und auch den jungen Gästen aus Europa bedeutet das Wort unterschiedliches. Für die einen ist es ein konkreter Ort, voller Erinnerungen an die Kindheit oder die Region, in der Familie und Freunde leben. Für andere ist es ein Gefühl der Geborgenheit und des angenommen-seins. Viele von ihnen betrachten auch Europa heute ein Stück weit als Heimat. 
Der Umgang mit dem Thema war jedoch nicht immer einfach. „Heute wird ‚Heimat’ oft von Politikern genutzt, um Wähler zu fangen. Mir bedeutet der Begriff nicht so viel. Mein ‚zuhause’ ist mir wichtiger“ 

Mit über 20 Teilnehmenden aus Ungarn, Polen, Finnland, Italien, Dänemark und verschiedenen Regionen Deutschlands

Basic Facts

  • Seminar / Begegnungsveranstaltung zum Thema „Heimat und Europa“
  • 16. – 21. Februar 2020 in Mönchengladbach
  • Teilnehmende aus Ungarn, Polen, Finnland, Italien, Dänemark und verschiedenen Regionen Deutschlands
  • Organisiert durch den Alumniverein der SchulBrücken e.V., Sitz in Mönchengladbach
  • Gefördert durch die Deutsche Nationalstiftung, den „Heimatscheck“ des Landes Nordrhein-Westfalen, die Stadtsparkasse Mönchengladbach, sowie die städtischen Töchter NEW AG, MGMG mbH und Städtische Kliniken. 

Von Julian Kamphausen

Studiert Human-Computer Interaction an der Uni Siegen und ist Geschäftsführer des Alumnivereins.

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